Das Ergebnis unserer Umfrage

"Drohnen-Invasion" in den Bergen? Das sagt Ihr dazu

Kameradrohnen empfinden viele Menschen als störend. Vor allem in den Bergen. Das wundert nicht, schließlich werden es von Jahr zu Jahr auch immer mehr!

"Drohnen-Invasion" in den Bergen? Das sagt Ihr dazu
© Imago / Eibner Europa

"Es ist für andere Bergfreunde äußerst nervig, wenn in den Bergen ein metallisches Teil herumdröhnt“, beschreibt Leser Udo Rößler seine leidvolle Erfahrung am Pitztaler Jöchl 2017. Und scheint damit vielen aus der Seele zu sprechen. Wie er argumentieren Kritiker, Privatpiloten nähmen weder Rücksicht auf die Natur noch auf die Persönlichkeitsrechte. Von Sicherheitsfragenganz zu schweigen.

Schnell wird klar, dass das Hauptproblem nicht von kommerziellen Profi-Piloten ausgehe, sondern von immer mehr Laien-Nutzern. Rund 474.000 Drohnen gibt es aktuell in Deutschland, so eine Studie des Verbands unbemannter Luftfahrt (VUL) vom Februar 2019. Nur 19.000 davon seien kommerziell genutzt.

Will heißen: Das Hauptgeschäft machen die Hersteller mit privaten Nutzern – ihr Marktvolumen schätzt die Studie auf gegenwärtig 404 Millionen Euro. Zwei Drittel davon seien Prosumer-Drohnen, die mit kleinen Kameras ausgestattet sind und jenseits von 300 Euro kosten.

Um den Problemen im deutschen Luftraum vorzubeugen, dürfte es daher seitens der Industrie wohl kaum eine Forderung nach einer Nutzungs-Limitierung geben – etwa durch ein gesetzliches Mindestalter oder einen verpflichtenden Führerschein für alle Klassen.

<p>Kommt eine Drohne geflogen...</p>

Kommt eine Drohne geflogen...

© Georg Sojer

Die gültigen Regeln für Privatanwender sind eigentlich simpel: Man benötigt eine gültige Haftpflichtversicherung für die Drohne und ein feuerfestes Schild mit Namen und Adresse.

Fliegen im Naturschutzgebiet, an und um Flughäfen, über Menschenansammlungen, Bundesstraßen, öffentlichen Einrichtungen, nachts und über Wohngrundstücken ist verboten. Es sei denn, man hat dafür die explizite Erlaubnis der zuständigen Behörde bzw. des Grundstückeigners. Geflogen werden darf maximal100 Meter über Grund und nur auf Sicht. 

Bis 2030 prognostiziert der VUL ein Wachstum auf 724.000 privat genutzte Drohnen in Deutschland. Damit könnte auch das Konfliktpotenzial steigen. Sollte der Gesetzgeber bis dahin keine weiteren Regelungen geschaffen haben, dürfte in den Bergen wie immer eines helfen: mehr gegenseitige Rücksichtnahme!

Das Ergebnis unserer Umfrage

© ALPIN

Wir haben Euch gefragt, ob Drohnen nur noch zur kommerziellen Nutzung und unter strengen Auflagen in den Bergen fliegen dürfen sollten? Oder seid Ihr der Meinung, dass die Fluggeräte eigentlich nicht stören - immer vorausgesetzt, ihr Eigentümer halten sich an die derzeit gültigen Regeln?

Zwei Drittel unserer User finden Drohnen lästig. Ihrer Ansicht nach stören sie Menschen und Tiere. 25% der Umfrage-Teilnehmer findet hingegen, dass Drohnen durchaus auch in den Bergen ihre Berechtigung haben, um kreative Foto- und Filmaufnahmen zu liefern.

Sämtliche abgegebenen Kommentare findet Ihr - wie immer - unterhalb des Artikels. Hier eine redigierte Auswahl:

Anonym: Wie so oft geht es um das gewählte Maß. Wenn Rück- und Weitsicht beim Einsatz von Drohnen gewaltet wird, habe ich nichts dagegen und kann mich auch über tolle Fotos und Filme freuen. Es darf eben zu keinem Zeitpunkt jemand gefährdet oder belästigt werden.

Simone: Die Berge sind für viele Menschen Orte der Sehnsucht, der Ruhe, der Erhabenheit und Stille. Kraftorte. Rückzugsgebiete für die durch die Sportler und Wanderer geplagten Tiere. Und als ob die E-Bikes nicht schon genug wären: Jetzt kommen noch unzählige Drohnen und stören. 

Anonym: Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn mittels Drohne mal kurz ein Foto oder eine Filmsequenz gemacht wird. Wir sollten aber aufhören, alles kleinlichst regeln zu wollen... das macht unsere Welt auch nicht besser.

Markus: Ein Verbot von Drohnen für private Nutzer würde ich ausdrücklich begrüßen.

42 Kommentare

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Jutta

Wir saßen in einem Lokal an einem idyllischen Ort, die Sonne ging unter, das Meer plätscherte vor uns. Dann :am Nachbartisch wurde die Drohne ausgepackt gestartet hin unher geflogen bis zum Abschluss das Gruppen Foto anstand ..Das Dauergesurre nervtötend und die nette Abend Stimmung dahin. Und ungefragt waren auch wir auf diesem Bild völlig fremder Leute. Leider geht dann immer automatisch mein Mittelfinger hoch. Ich finde diese Ego Trips sooo ätzend , Aber das ist in dieser Gesellschaft leider so geworden . Keiner achtet mehr auf die Menschen neben sich. Ich bin für ein Drohnen Verbot dort wo andere Menschen davon gestört werden.

Alex

Es gibt kein "Recht auf Ruhe" in den Bergen. Darüber hinaus produziert eine Mini-Drohne deutlich weniger Geräusch als lautes Gelächter, Unterhaltungen, EBikes, Landwirtschafts-Fahrzeuge uvm. Hier wird absolute Doppelmoral an den Tag gelegt!

Lutz

Ich habe hier einige Kommentare gelesen und finde auch meine Meinung wieder. Jeder fühlt sich jeweils angegriffen und wehrt sich. Wir sind gerne in den Bergen unterwegs und genießen die Natur, Berge, Luft und die RUHE! Leider ist die Ruhe seit einigen Jahren in einigen Gebieten gestört. Jeder meint er muss für sich SEIN Recht für so ziemlich alles nehmen und redet von gegenseitiger Rücksichtnahme. In dieser Betrachtung fließt nur das eigene Recht rein und nicht das des Ggü. Ganz ehrlich, mit den MTB's hats angefangen, dann E-Bikes an Orten.... und jetzt diese Drohnen. Das Ggü möcht eben die Ruhe die durch Drohnen definitiv gestört wird durch den Lärm. Hinzu kommt, daß eben nicht nur einer, sonder alle in der Umgebung befindlichen gestört werden, eben auch und vor allem Tiere. Und warum? Die Bilder sind so schön einzigartig...blablabla. Die Perspektive kann ich sonst nicht aufnehmen.... Na und? Schau dir Bilder an die es schon gibt. Lasst die fliegenden Nervensägen am Boden und genießt nur mit euren Augen die schöne Bergwelt/Natur usw.

uiiii

Ich bin für die strikte Sperrung von Fahrzeugen in den Bergen auch die Zufahrten (ach mist da ist die Lobby zu groß). Und der absolute Naturfreund will natürlich in seine geliebten ruigen Berge ;-).
Auch Skifahren sollte man sperren (ach da ist die Lobby zu groß ;.-))

Sorry manche Kommentare sind hier echt unglaublich.

Am Ende ist es ein Mittelweg, der meistens am besten ist.

Klaus Ketelhut

Es ist ein Unterschied Motorenlärm auf der Straße und in der Stadt zu haben, oder im Hochgebirge. Ganz abgesehen von der Störung dort lebender Tiere, ist es im weiteren Lärmverschmutzung der Natur und äußerst störend. Auf jedem Gipfel sind sie mittlerweile zu hören, oft mehrere, Anzahl steigend. Die Ruhe in der Natur ist dahin. Drohnen gehören auf ein entsprechend ausgewiesenes Flugfeld, dorthin wo auch Modellflug erlaubt ist. Die Drohne sollte generell auf den gleichen Status wie ein Modellhubschrauber oder Flugzeug gesetzt werden.

Anonym

Fotos und Filme mit einer Drohne zu machen, gehört für mich in die gleiche Freiheit Fotos und Filme mit einer üblichen Kamera vom Boden aus zu machen. Solange die Menschen mit gesundem Menschenverstand agieren, gibt es auch kein Problem. Es ist ja auch nicht so, dass überall nur noch Drohnen fliegen. Und wenn jemand eine nutzt, dann auf Grund der Akkulaufzeit eher nur kurz.

Und wer sich von den Propellern gestört fühlt - dann fühle ich mich von lauten Motorrädern auf den Straßen gestört oder von Jugendlichen mit schlechter Handymusik auf Wanderwegen ... wenn wir so anfangen, sollten wir es ganz bleiben lassen.

Dr0hn3

Echt bedenklich was hier von so manchen "Drohnenkritikern" gefordert wird. Wenn ich schon so Sachen wie "...Abschussfreigabe für Drohnen von Privatleuten..." oder "Habt ihr denn selbst das sehen verlernt" lese merkt man wie weit hier gedacht wurde. Das eine noch größere Gefahr von einer abgeschossenen Drohne ausgeht wird komplett vernachlässigt da diese an einem nicht vorhersehbaren Ort abstürzt. Auch, dass die Punktur eines Akkus zu Bränden oder gar Explosionen führen kann wurde ebenso wenig bedacht. Und wie soll man denn bitteschön eine Drohne einer Privatperson von einer Kommerziellen unterscheiden aus der Ferne? Zu dem zweiten Zitat aus der Kommentarsektion: Personen die auch nur Ansatzweise eine Ahnung von Videografie oder Fotografie haben, sehen den Mehrwert einer Drohne. Sie kann aus normal unerreichbaren Orten (zumindest ohne erheblichen Aufwand) Bilder und Videos machen. Stabilisierte Kamerafahrten über unebenem Gelände werden ermöglicht. Genauso das festhalten eines besonderen Momentes aus einer anderen Perspektive reicht schon. Die Liste der Einsatzzwecke ist unzählig. Nicht jede Person hat die Intention in die Alpen zu gehen um and Blumen und Kräutern zu schnüffeln und das ist auch gut so ;). Solange die Piloten Ihre Gesetzeslage kennen und einhalten (Was Stand 2021 bei jeder Kameradrohne der Fall ist, siehe Kenntnisnachweis) sehe ich hier keine Probleme.

Birgit

Warum braucht man diese Fotos oder Filme aufgenommen aus der Sicht der Drohne? Um zu erkennen wie winzig man selbst ist? Wie toll der Gipfel aus allen Richtungen erscheint? Habt ihr denn selbst das sehen verlernt? Ihr braucht die Augen der Drohne? Eure eigene Beobachtungsgabe ist arm geworden. Zuviel Technik lässt eure eigenen Sinne verkümmern. Ihr könnt nicht mehr beschreiben wie toll es am Berg warnt. Nein ihr braucht die Bilder der Drohne dafür. Die Drohne ist eure Gedankenwelt. Einheitlich, standard, eben nicht individuell wie eine eigene Beschreibung was ihr gesehn, erlebt, gefühlt habt. Welche Tiere euch begenet sind, wie die Luft war und ob ihr eine seltene Pflanze entdeckt habt.

Naturfreund

Klare Aussage: Striktes Verbot privater Drohnen in den Bergen. PUNKT. Abschussfreigabe für Drohnen von Privatleuten wir SCHNEEFREUND, die sich mit dieser Lärmverschmutzung auch noch brüsten. Ich hoffe, du gerätst mal an den Falschen, dem Du mit dieser überheblichen Einstellung sicher in Bälde begegnen wirst. Leute mit Deiner Einstellung versauen ruhesuchenden Menschen die kostbare Lebenszeit. Unsere einzige Gemeinsamkeit ist die Abneigung gegen Jäger. Ich melde mich aber freiwillig dafür, diese verdammten lärmenden Drohnen vom Himmel zu ballern.

Schneefreund

Kein Verbot. Wir leben in keiner Diktatur. In Österreich ist es auf 80% der Bergflächen erlaubt. Finde ich SUPER. Ich fliege ständig. Ungefähr 400 Touren habe ich schon gemacht. Ich habe auf 2 Touren andere Flieger getroffen. Also fast niemand so unterwegs. Wichtig ist hier noch, das man gewisse Dinge aushalten muss. Ich hätte aber auch lieber eine lautlose Drohne um weiteren prügeleien oder bepöbelungen aus dem Weg zu gehen.
Versteht mich nicht falsch. Ich habe jedes mal gewonnen und der andere hatte es bereut. Auch mit Jägern, die Tiere abschlachten, musste ich über Tierwohl diskutieren. Geht ins Naturschutzgebiet Wandern. Die anderen Berge gehören den Drohnen.

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