Panorama Hoch 8

Dolomiten Höhenweg Nr. 8: Dolomiten für Einsteiger

Klingende Namen wie Peitlerkofel, Furchetta, Sass Rigais, Fermeda, Schlern, Vajolettürme, Rosengarten- und Latemarspitze markieren die Highlights des Dolomiten-Höhenwegs 8. Das Beste daran ist aber, dass dieser Weg nicht nur Alpinisten vorbehalten ist, sondern sich auch gleichermaßen für Familien mit Kindern oder weniger geübte Wanderer eignet.

Spektakuläre Lage: Das Rif. Torre di Pisa befindet sich nahe des gleichnamigen Fels­turms in der Latemar-­Gruppe.
© Stefan Herbke/valgardena.it

Achtung: Die Panascharte unterhalb der Seceda wurde Ende 2021 aufgrund von Steinschlag durch das Amt für Geologie gesperrt – unbedingt aktuelle Bedingungen vor Reiseantritt prüfen!

Vorbei an klingenden Namen durch die Dolomiten

Der Startpunkt dieser Höhenroute ist Brixen, die älteste Stadt Tirols. Mit ihrem barocken Dom, vielen weiteren jahrhundertealten Gebäuden und modernen architektonischen Akzenten versprüht die Stadt einen ganz besonderen Charme. 

Der Höhenweg 8 verläuft gemeinsam mit dem Weg Nr. 2 bis zur Schlüterhütte. Hier trennen sich die beiden Routen. Während Nr. 2 dem Hauptkamm über Sella und Marmolada folgt, bleibt man auf der Route nach Salurn weiter im Westen der Dolomiten, meist Etsch- und Eisacktal flankierend.

Dieser westlichste aller Wege durch die Kern-Dolomiten ist auch einer der jüngsten. Erst 1981 wurde er aus der Taufe gehoben, 15 Jahre nach dem ersten. 

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer ist jedoch besonders hervorzuheben: Man wollte die ohnehin schon vielbesuchten westlichen Dolomiten zunächst nicht noch mehr touristisch erschließen. Dabei war das auch eines der Argumente für die Erschließung: das bereits bestehende dichte Netz von Wegen und Hütten. Für diesen neuen Alta Via mussten also keine neuen Steige angelegt werden!

<p>Abstieg vom Rif. Toree die Pisa zum Passo Feudo.</p>

Abstieg vom Rif. Toree die Pisa zum Passo Feudo.

© Stefan Herbke/valgardena.it

Durch acht große Gebirgsgruppen der Dolomiten

Und dennoch durchläuft die Route acht große Gebirgsgruppen: Beginnend an der Plose, vorbei an Peitlerkofel, Geislergruppe, hinüber zum Schlern und der Seiser Alm, weiter über Rosengarten, Latemar und Eggentaler Berge bis zum Ende am Trudner Horn. Wobei streng genommen nur die ersten sechs geologisch zu den Dolomiten zählen, bestehen die letztgenannten doch aus Porphyrgestein.

<p>Kohlehydratnachschub in  Form von Kaiserschmarrn auf der Santnerpasshütte.   </p>

Kohlehydratnachschub in Form von Kaiserschmarrn auf der Santnerpasshütte.

© Stefan Herbke/valgardena.it

Wenig anspruchsvoll umgeht man die schwierigste Etappe am Santnerpass-Klettersteig (Stellen I) in unserer Version, kann diese aber für etwas Würze alternativ natürlich "mitnehmen". Wie man überhaupt die 14 Etappen auch zu längeren Tagesstrecken (und damit kürzerer Gesamt-Gehzeit von ¬mindestens zehn Tagen) kombinieren kann. Dann bleibt allerdings weniger Zeit zum Schauen und Genießen. Und die sollte man sich bei diesen Traum-Panoramen schon gönnen. 

Ob an der Seceda und den Geislerspitzen hoch über dem Villnöss oder am Rifugio Torre di Pisa in der Latemar-Gruppe. Besonders sind dafür die Abendstunden zu empfehlen, in denen die letzten Strahlen der Sonne die Felswände der Dolomiten in herrlich rosarotes Licht tauchen wie etwa das weltberühmte "Enrosadira" (Alpenglühen) des Rosengartens – ein wunderbares Schauspiel! 

Dolomiten Höhenweg 8: Panorama Hoch 8

Eine der einfacheren Dolomiten-Durchquerungen, da die Etappen meist kurz und weniger anspruchsvoll sind. Wer es knackiger mag, kann die Etappen verlängern und den Weg so auf nur zehn Tage verkürzen sowie am Santnerpass den ­Klettersteig als Alternativweg wählen.

Toureninfos zum Dolomiten Höhenweg 8

  • Brixen – Salurn

  • Wanderung, mittel

  • 160 km, 14 Tage, 7.850 Hm Auf- und 9.650 Hm Abstieg

  • BESTE ZEIT Ende Juni bis Mitte September.

  • AUSGANGSPUNKT Brixen, 560 m.

  • ENDPUNKT Salurn, 224 m.

  • TIPP

    Wenn die Sonne in den Dolomiten untergeht, erstrahlen sie in den prächtigsten Farben: von Orange über Rot bis in feines Rosa. Die Einheimischen bezeichnen diesen Moment als "Enrosadira" (aus dem Ladinischen "enrosadöra", was so viel bedeutet wie "sich rosa verfärben").

    Im Rosengarten-Latemar-Gebiet erzählt eine Sage, dass es die Blumen aus König Laurins Rosengarten seien, die diese Farben hervorzaubern. Denn als König Laurin in seinem Rosengarten trotz Tarnkappe gefangengenommen wurde, verfluchte er die Rosen, weil sie seinen Feinden seine Bewegungen verraten hatten. Zu keiner Tages- und Nachtzeit sollten sie darum mehr sichtbar sein. Doch vergaß der König die Dämmerung, in der sie heute immer noch erblühen …

Einen kleinen Vorgeschmack auf die schönsten Berge der Welt bekommt ihr in unserer Galerie:

Text von Robert Demmel, Andreas Erkens

0 Kommentare

Kommentar schreiben