Polnische Winterexpedition im Karakorum

Neue Rückschläge am K2

Das Team von Krzysztof Wielicki hat mit schlechtem Wetter und Steinschlag zu kämpfen.

Neue Rückschläge am K2
© Piotr Tomala / facebook

Für das polnische Expeditionsteam unter Leitung von Krzysztof Wielicki läuft es derzeit nicht Rund am zweithöchsten Berg der Erde. 

Zunächst war Adam Bielecki Anfang Februar wenige Meter unterhalb von Lager I (auf 5800 Metern) von einem Stein im Gesicht getroffen worden. Das "Geschoss" zertrümmerte die Nase des 34-Jährigen, die - an Ort und Stelle - mit mehreren Stichen genäht werden musste.

<p>Winterexpeditionen an Achttausendern sind kein Zuckerschlecken. Polnische Bergsteiger wissen seit jeher ein Lied davon zu singen.</p>

Winterexpeditionen an Achttausendern sind kein Zuckerschlecken. Polnische Bergsteiger wissen seit jeher ein Lied davon zu singen.

© Piotr Tomala / Facebook

Nach dem Eingriff konnte Bielecki, der nur wenige Tage vor seinem Unfall zusammen mit Denis Urubko die französische Extrembergsteigerin Elisabeth Revol am Nanga Parbat aus höchster Bergnot gerettet hatte, aus eigenen Kräften ins Basislager absteigen.

Wesentlich schlechter traf es - und das im wahrsten Sinne des Wortes - zwei Tage später seinen Teamkollegen Rafael Fronia. Der Pole befand sich gerade im Aufstieg zu Lager I, als auch er in Steinschlag geriet. Der gebrochene Unterarm, den sich der Pole dabei zugezogen hatte, musste im Krankenhaus von Sardu ärztlich behandelt werden. Für Fronia war die Expedition damit gelaufen.

<p>Aufstieg am Abruzzengrat.</p>

Aufstieg am Abruzzengrat.

© Pawel Michalski / Facebook

Nach den beiden Zwischenfällen sah sich Expeditionsleiter Wielicki "aus Gründen der Sicherheit" zum Handeln gezwungen: Die bisherige Aufstiegslinie über die Cesen-Route wurde zu Gunsten des Abruzzigrats aufgegeben. 

Hier, auf der K2-Normalroute, läuft es für das polnische Team aber auch nicht wesentlich besser. Zwar konnte sich Denis Urubko bis auf eine Höhe von 6500 Metern "hocharbeiten", doch starker Wind vereitelt derzeit weitere Vorstösse in Richtung Gipfel. In den kommenden Tagen hofft das Team darauf, wenigstens die Strecke bis zum ersten Hochlager neu versichern zu können. 

Und vielleicht klappt es ja dann doch noch - trotz aller Rücklschläge und Widrigkeiten - mit der ersten Winterbesteigung des K2.

3 Kommentare

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Bäumler

Ich muss nicht jede Expedition meinen Senf dazugeben, obwohl ich Ch. Wielicki persönlich kennen lernte, am Aconcagua 94. Drei polnische Bergsteiger mit 22x 8000er Gipfelbesteiger im Zelt, da fühlt man sich als
Würstchen. Sie waren sehr nett, aber halt die Sprachschwierigkeiten sind nicht überwindbar!

Lena

Hier die offizielle Seite der Expedition geführt von Wielicki selbst
ihttp://polskihimalaizmzimowy.com/wyprawy/narodowa-zimowa-wyprawa-na-k2-20172018/

Kettcar

Wo kann man sich über die Expedition informieren? Bzw. Verfolgen?