Seit der Tragödie im Rahmen der Nanga Parbat-Expedition von 1970 liegt der Südtiroler Ausnahmebergsteiger mit einigen der damaligen Expeditionsteilnehmer- unter ihnen Max von Kienlin - im Clinch. Der Vorwurf lautet, Messner habe in blindem Ehrgeiz den 8125 Meter hohen Nanga Parbat überschritten und seinen erschöpften Bruder alleine auf der Aufstiegsroute über die Rupalflanke zurück geschickt. Messner beteuert jedoch, Günther sei beim gemeinsamen Abstieg von einer Eislawine erfasst worden.
Im Januar 2007 hatte die Pressekammer des Hamburger Landgerichts einer Klage Messners weitestgehend statt gegeben und von Kienlin Behauptungen aus dessen Buch "Die Überschreitung" untersagt, in dem Reinhold eine Mitschuld an Günthers Tod gegeben wird. "Ich bin zutiefst befriedigt, dass der Wahrheit zum Recht verholfen wurde", kommentierte Messner damals. Sein Widersacher blieb jedoch bei seiner Darstellung und legte gegen das Urteil Berufung ein.
Das Verfahren vor dem dem Hamburger Oberlandesgericht (OLG) endete nun am Dienstag mit einem Vergleich, in dem von Kienlin einen Großteil der Berufung und Messner zwei Klagepunkte zurücknahm. "Ich sehe mich bestätigt", sagte Messner der Deutschen Presse-Agentur. Von Kienlin sprach von einem "halbwegs versöhnlichen Vergleich".
Damit ist nun - zumindest gerichtlich - einer der erbittertsten Konflikte in der Geschichte des Alpinismus beendet.
Was wirklich vor 37 Jahren am Nanga Parbat geschah, wird dagegen weiter höchst umstritten bleiben.
Zur Diskussion um die Tragödie am Nanga Parbat in der alpin-Community .
Zu den Meldungen zur Tragödie am Nanga Parbat und Reinhold Messners Reaktion:
- Messner-Familie will zum Nanga Parbat
- Vilsmaier verfilmt Messner-Drama
- DAV distanziert sich von Messner-Aussage
- Der Tote war Günther Messner
- "Ich wollte Missbrauch auslinschließen"
- Schuh kommt ins Museum
- "Internationale Rufmordkampagne entkräftet!"
- DNA-Tests sollen letzte Zweifel beseitigen
- "Es ist unbestreitbar"
Weitere Meldungen zu Reinhold Messner aus dem alpin.de-Newsarchiv: