Die hohe Auflösung der Fotos erlaubt es, sich von der Ganzkörperansicht bis an kleinste Details heran zu zoomen, ohne dass das Bild an Schärfe verliert. Dies bietet dem Betrachter die Möglichkeit, den Mann vom Similaun so nahe zu kommen, wie es bisher mit bloßem Auge nicht möglich gewesen ist. Darüber hinaus enthalten die Website und ein ebenfalls hetzt veröffentlichter Bildband auch eine Auswahl an 3-D-Bildern, die mit speziellen Brillen betrachtet werden können.
"Wir wollten ein einfaches Instrument entwickeln, das den Wissenschaftlern bei ihrer Forschung behilflich ist, das aber gleichzeitig auch für alle Interessierten zugänglich ist. So kann sich jedermann von zu Hause aus beispielsweise auf die Suche nach den über 50 Tätowierungen machen, die sich auf dem Körper des Iceman finden.", so fasst Marco Samadelli, Initiator des Projekts, die Idee hinter "Iceman Photoscan" zusammen.
Aufwändige technische Umsetzung
Die Feuchtmumie musste zuerst aus ihrer Kühlzelle entfernt und leicht aufgetaut werden. So konnte nicht nur die dünne Eisschicht, die normalerweise die Körper-Oberfläche bedeckt, entfernt, sondern auch alle Details gut sichtbar gemacht werden. Um die Konservierung der Mumie nicht zu gefährden, mussten die Aufnahmen in einem Zeitraum von 48 Stunden durchgeführt werden. Nach zweitägigem Photomarathon hatten die beiden Fotografen Marco Samadelli und Gregor Staschitz schließlich weit mehr als 150.000 Bilder im Kasten.
Fazit: Ein äußerst interessantes Projekt, beim dem einzig die manchmal recht langen Ladezeiten der Bilder den Forscherdrang der Hobby-Antrophologen etwas bremsen könnten.
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