Hund blockiert im steilen Gelände

Tegelberg: Hündin aus Gelbe-Wand-Klettersteig gerettet

Am 15. Oktober 2024 rückte die Bergwacht Füssen zu einem ungewöhnlichen Einsatz aus: Die 14 Monate alte Ridgeback-Hündin Nala musste aus dem Gelbe-Wand-Klettersteig am Tegelberg gerettet werden. Der Steig gilt als Klettersteig-Lehrpfad und ist der leichteste der drei Klettersteige am Tegelberg, dennoch war der Steig für die junge Hündin zu viel.

Hünding Nala im Spezialgeschirr
© Bergwacht Füssen

Hünding blockiert im steilen Gelände: Bergwachteinsatz folgt

Nalas Besitzer wollte den Tegelberg über den Gelbe-Wand-Klettersteig erklimmen. Doch nach einer exponierten Querung geriet die Hündin in Panik und verweigerte jeden weiteren Schritt. Trotz aller Bemühungen ließ sie sich nicht beruhigen und blieb regungslos stehen. Da ein Fortkommen unmöglich war, rief der Besitzer die Bergwacht zu Hilfe.

Abtransport auf den Schultern mit speziellem Hundetransportgeschirr

Vier Bergretter machten sich sofort auf den Weg zur Einsatzstelle. Vor Ort stellte sich heraus, dass Nala weiterhin nicht bereit war, sich zu bewegen. Mit einem speziellen Hundegeschirr der Firma Tyramont, das eigens für solche Fälle angeschafft wurde, mussten die Retter die 38 Kilogramm schwere Hündin durch den rutschigen und schmalen Steig tragen. Der einsetzende Regen erschwerte die Rettungsaktion zusätzlich, doch die erfahrenen Retter brachten Nala sicher durch den Klettersteig.

<p>Abtransport im Spezialgeschirr</p>

Abtransport im Spezialgeschirr

© Bergwacht Füssen

Sobald sie den Steig verlassen hatten, beruhigte sich die Hündin und konnte den restlichen Weg bis zu den Fahrzeugen der Bergwacht selbstständig laufen. Nach rund drei Stunden war der Einsatz erfolgreich beendet, und Nala kehrte unversehrt ins Tal zurück.

Bergpfade: Herausforderung für Mensch und Tier

Der Vorfall zeigt, dass selbst leichte Klettersteige wie der Gelbe-Wand-Klettersteig für Hunde eine große Herausforderung darstellen können. Hundebesitzer sollten sich vor der Tour genau überlegen, ob der Weg für ihr Tier geeignet ist, um ähnliche Situationen zu vermeiden. 

Vor ein paar Jahren musste die Bergwacht Füssen schon einmal einen Hund aus dem Klettersteig retten. Der Hund war damals bei einem Familienausflug ausgebüchst und musste eine Woche später von der Bergwacht aus dem unwegsamen Gelände gerettet werden.

Der Gelbe Wand-Klettersteig am Tegelberg

Der Gelbe Wand-Klettersteig ist ein klettersteig-ähnlich eingerichteter, versicherter Steig, der von Schwangau unterhalb der Tegelbergbahn bis auf den Tegelberg führt. Als Gipfelziel bietet sich der Branderschrofen an. Der Lehrpfad ist für Anfänger und Familien konzipiert. An mehreren Lehrtafeln wird das grundsätzliche Know-how für die Begehung eines Klettersteigs vermittelt.

Die Tour führt zuerst durch eine schottrige Schlucht bis zum Abzweig des schwereren Tegelbergsteigs. Nach einer kurzen Seilbrücke durchquert man die Schlucht zwischen Torschrofen und Gelbe Wand Schrofen. Anschließend wechseln sich seilversicherte Passage und unversicherte Abschnitte ab. 

7 Kommentare

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Marina

Super dass sie dieses Geschirr hatten. Auch wuffi kann blockieren.

Mika25

Ich bin diesen weg schon gegangen und wenn das ein leichter sein soll naja. Das verlockt wieder unerfahrene Touristen ihn zu gehen. leicht fand ich den keineswegs und ich bin viel in den Bergen unterwegs ich hatte eine Freundin die ständig in Panik war aber wir haben natürlich nicht die Bergwacht gerufen wie es heute so üblich ist. Es war bei uns auch neblig und rutschig und ich würde nur empfehlen dass unerfahrene Leute in nicht gehen sollten. Aber das weiß ja heute jeder besser vor allen Dingen die unerfahrenen. Ich habe schon öfters auf solche Schwierigkeiten hingewiesen in den Bergen aber die Leute denken nicht nach oder können nicht einschätzen wie gefährlich es werden kann. Ein Tier da noch reinzubringen ist unsäglich. überall steht ja nur für erfahrene Wanderer. Ich frage mich schon lange was los ist mit den Menschen. Maßlose Selbstüberschätzung. Respekt für die Bergretter.

Gast

Hauptsache der Besitzer hatte Spaß - nee

Dani

Ich würde da nicht pauschal urteilen. Trifft doch selbiges auch (und vor allem) auf Menschen ("Ungeübt") zu. Habe Hunde gesehen, die sich geschmeidig über steiles Gelände bewegen. Sogar bei einer Überschreitung des Karlsruher Grats war ich verblüfft, wie agil sich ein Hund in so einem Terrain bewegen kann. Kommt nicht von ungefähr: Wie der Herr, so's G'scherr.
Das Tier kann nichts dafür, wenn sein Herrchen aufgrund falscher Annahmen die falschen Entscheidungen mit den zu erwartenden Konzequenzen trifft.

Gastkommentar

Hunde haben in diesem Gelände nichts zu suchen. Vor zwei Jahren ist auf dem Weg zum Hochmaderer in der Silvretta vor mir ein Mann mit großem Hund aufgestiegen. An den leichten Kletterpassagen habe ich gedacht der Hund bricht sich alle Knochen, so ist der da hoch geschrabbt. Im Abstieg hat der Hund dann wahre Steinlawinen losgetreten. Viele vorausgehende Leute mussten sich permanent in Sicherheit bringen.

Annapurna 2016

Der arme Hund!

gast

Wow - Wau !