Die ersten 500 Meter der noch nie zuvor gekletterten Route entlang dem Gipfel Picco Muzio (4.235 m) im Aostatal führten durch ein steiles, vereistes Couloir. Darauf folgten 700 Meter über brüchigen, bröckelnden Matterhorn-Fels, der den Aufstieg besonders beschwerlich machte.
Trotz starker Winde mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h hielt sich das heitere und trockene Wetter über die gesamten fünf Tage, die Hervé Barmasse alleine an der Südwand verbrachte.
"Als ich den Picco Muzio erreichte, waren der ganze Stress und die Angst, es nicht zu schaffen oder bei einem Steinschlag umzukommen, plötzlich wie weggeweht. Was blieb, waren reine Freude und eine tiefe innere Ruhe. Mir war klar, dass ich etwas Schwieriges und Einzigartiges geschafft hatte. Ich war einfach nur unendlich glücklich, nicht mehr über diese brüchigen Bröckelfelsen klettern zu müssen. Über mir waren nur der Himmel und die ersten Abendsterne", beschreibt Barmasse seine Erleichterung.
Erst im vergangenen Jahr war Barmasse gemeinsam mit seinem Vater Marco eine neue Route an der Südwand des Matterhorn gelungen.
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