Mit seinem Freund Markus Zimmermann nutzte Steck ein Sommerhoch am 19. und 20. August, um ein neues Projekt anzugehen: Die Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau an einem Tag. In den Worten von "The Swiss Machine" heisst sowas "ein bisschen Bergsteigen", doch der schweizer Extremalpinist hatte diesmal außer Powergel und 500ml Wasser auch einen Gleitschirm im Rucksack mit dabei. Eine völlig neue Erfahrung, wie Steck auf seiner Homepage verrät:
"Die Nacht wurde kurz. Bereits um 3.00 Uhr am Morgen standen Markus und ich wieder vor der Hütte. Es folgte der Aufstieg zur Jungfrau über den Rotalgrat. Früh am Morgen schon erreichen wir den Gipfel der Jungfrau. Bereits um 8.00 waren unsere Gleitschirme bereit für einen weiteren Flug. Es empfing uns ein perfekter Nordwestwind, der ideal war zum starten. Mein Flug dauerte 27 Minuten bevor ich auf dem Gletscher unter der Mönch Nordwand landete. Markus hatte sich verabschiedet. Er flog in Richtung Wilderwil."
"Ich packte mein Gleitschirm und verstaute ihn in meinem Rucksack. Erneut machte ich mich ans Bergsteigen. Die Lauperroute am Mönch war nach genau 1 Stunde und 55 Minuten unter mir und ich stand auf dem zweiten Gipfel des berühmten Oberländer Dreigestirns. Der Wind war immer noch sehr sanft. Ein weiteres Mal konnte ich den Luxus eines Fluges geniessen."
"Ich flog vom Mönch über die Eigerjöche ins Eismeer. Es folgte ein abrupter Szenenwechsel in eine Gletscherlandschaft. Inmitten von Gletscherspalten fand ich einen Landeplatz. Noch einmal packte ich den Gleitschirm ein in meinen Rucksack. Es war bereits recht warm an jenem Samstagnachmittag, und die Sonne brannte auf den Gletscher. Ich wollte so schnell wie möglich weg von dort."
"Ich musste eine halbe Stunde zurückgehen, um auf den Weg zur Mittellegihütte aussteigen zu können. In der Hütte gönnte ich mir eine anständige Mahlzeit: Brot und Bergkäse. Einfach gut nach all den süssen Powerbars. Ich trat die Nachmittagstour am Mittellegigrat an. Exakt um 15.13 Uhr stand ich auf dem Eiger: Ein weiteres Mal in meinen Leben und trotzdem immer wieder ein sehr spezieller Moment."
"Fliegen bedeutet für mich etwas komplett Neues. Um gute Bedingungen für das Fliegen und gleichzeitig das Bergsteigen zu haben, braucht es viel Geduld. Diese Idee vom Fliegen und Bergsteigen hatte ich schon lange und jetzt ging alles auf."
"Der Gipfelrast war nur von kurzer Dauer. Ich stieg über die Westflanke ab bis auf die Höhe des Genferpfeilers. Ich war froh, immer noch gute Windbedingungen vorzufinden. Meine Beine waren langsam müde und der Flug hinunter nach Stechelberg war deutlich weniger anstrengend als das Laufen. Um 17.00 Uhr ging ein langer Tag zu Ende."