Zehn Hardshells unter 250 Gramm getestet

Test: Das sind die besten leichten Regenjacken

Eine schwere und solide Hardshell wog vor wenigen Jahren noch gut und gerne 800 Gramm. Die leichteste Jacke in diesem Test wiegt knapp über 100 Gramm. Doch sind die modernen Leichtgewichte auch dicht? Und wie lange halten sie? Wir haben leichte Regenjacken, die in jeden Rucksack passen, für euch getestet.

Produkttest Leichte Regenjacken 2024: Zehn leichte Regenjacken im Vergleich.
© Birgit Gelder

Klein, leicht, praktisch: Leichte Regenjacken

Die Jacken sind leicht, keine Frage. 110 Gramm für eine wasserdichte Hardshell-Jacke sind nichts. Die schwerste Jacke im Test wiegt 245 Gramm. Das ist zwar mehr als doppelt so viel, aber immer noch wenig für eine (in dem Fall) recht gut ausgestattete, bergtaugliche Hardshell.

Grundsätzlich sind die Hersteller vorsichtig in dem, was sie ihren leichten Hardshells zumuten. Das ist gut so, oft kennen wir es ja eher anders herum. Und eines muss einem auch klar sein. Für unter 200 Gramm gibt es keine Jacke, die man Jahre im Einsatz hat und die dann noch voll funktionsfähig ist.

Leichte Regenjacken im Test: Leicht gleich schnell kaputt?

Wie man an dem Beispiel der zweitleichtesten Jacke im Testfeld sieht, kauft man mit wenig Gewicht eine geringere Haltbarkeit bzw. eine höhere Anfälligkeit. Die Odlo Zeroweight Dual Dry ist eine tolle Leichtjacke und von der Atmungsaktivität fantastisch. 

<p>Odlo Zeroweight Dual Dry</p>

Odlo Zeroweight Dual Dry

© Birgit Gelder

Unter dem Mikroskop sieht man jedoch, dass das Material (Außenmaterial), das die Membran vor Beschädigung schützen soll, ein recht grobes Sieb ist und mehr Leerräume aufweist als abgedeckte Bereiche. Dass solch eine Machart natürlich nicht mit einer robusten und steifen (und weniger atmungsaktiven) Dreilagenjacke vergleichbar ist, ist klar. Wir konnten bei der Odlo den Grund für den Wasserdurchgang übrigens nicht feststellen. Eine mechanische Beschädigung war nicht zu erkennen.

Dass dünne Jacken schnell undicht werden, muss aber nicht sein. Wir haben im Redaktions- und Testteam schon leichte Jacken im Einsatz, die seit Jahren im Rucksack spazierengetragen werden und hin und wieder zum Einsatz kommen. Und genau dafür sind die meisten der hier aufgeführten Leichtjacken auch gedacht.

<p>Schauer im Anmarsch? Schnell rein in die Regenjacke!</p>

Schauer im Anmarsch? Schnell rein in die Regenjacke!

© Birgit Gelder

So haben wir die leichten Regenjacken getestet

Wie immer bei solchen gewichtssensiblen Produkten haben wir die Jacken gewogen, und zwar in Herrengröße M. Im Praxistest bei Speedhiking-Touren, auf dem MTB, bei Laufeinheiten und beim Bergsteigen mussten die Jacken dann zeigen, wie sie sich "im echten Leben" schlagen.

<p>Dank des geringen Gewichts immer noch guter Laune. </p>

Dank des geringen Gewichts immer noch guter Laune.

© Birgit Gelder

An fabrikneuen Produkten wurde die DWR geprüft. Zuerst wurden die Jacken im Hängen eingesprüht und die Tropfendichte und -form bewertet. Danach wurde derselbe Prozess mit liegenden Jacken durchgeführt (hier stehen die Tropfen auf der Jacke). Um ein gewisses Maß an Alterung zu simulieren, wurden die Jacke dann mit zehn Zügen mit einer handelsüblichen Kleiderbürste gebürstet, danach mit 30 Hüben und der Vorgang von oben wurde wiederholt. Unter dem Mikroskop haben wir uns die Stellen auf Beschädigungen angesehen (und bewertet) und die Oberstoffe verglichen.

Auf diese Details sollte man beim Kauf achten

Darauf kommt es an:

  • Kapuze: Leichtjacken haben häufig Kapuzen ohne oder mit minimaler Verstell-Möglichkeit. Passen müssen die trotzdem.

  • Material: Die dünnen Hardshells sind natürlich aus leichtem Material gemacht. Das trägt sich häufig angenehm und ist sehr dampfdurchlässig.

  • Schnitt: Dadurch, dass die Jacken fast immer zum Laufen konzipiert sind, weisen sie ­einen schlanken Schnitt auf. Wer was drunter tragen möchte, wählt eine Größe größer.

  • Imprägnierung: Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben und gesellschaftlichen Entwicklungen ist es heute schwieriger, Jacken mit guten und haltbare DWRs zu finden.

Leichte Regenjacken weisen eine sehr gute Atmungsaktivität auf

Aber fangen wir mal (neben dem Gewicht) bei den positiven Aspekten an. Einige der Jacken fielen durch eine extrem gute Atmungsaktivität (oder Dampfdurchgang) auf. Das verwundert nicht, denn weniger Material lässt Dampf leichter durch. Außerdem nutzen die Hersteller natürlich die Membranen oder Membranversionen, die für Laufjacken (hohe Intensität, viel Schweißanfall) sinnvoll erscheinen. Und leichte Jacken haben meist weniger oder dünneres Material sowie eine reduzierte Ausstattung.

<p>Vier leichte Jacken haben so viel Volumen wie eine dicke Hardshell. </p>

Vier leichte Jacken haben so viel Volumen wie eine dicke Hardshell.

© Birgit Gelder

Ergebnis daraus: Auch das Packmaß ist extrem klein. Teilweise passen die zusammengeknüllten Jacken sogar in die Hosentasche wie die leichteste Jacke im Test, die Berghaus MTN Guide Hyper LT, die einen extra Packsack hat. 

Andere Jacken kann man in einer der Taschen verstauen. Diese sind dann aber meist vom Packmaß her größer, als die Jacke es bräuchte. Uns war ein separater Packsack deutlich lieber, den hatte neben Berghaus aber nur noch Löffler.

Hier findet ihr den Test mit allen zehn getesteten leichten Regenjacken: 

Hier den kompletten Test Leichte Regenjacken mit Testfazit und detailliertem Testeindruck lesen & als PDF herunterladen!

Zum Vergleich: Regenjacken-Test 2021

Was hat sich in den letzten drei Jahren in Sachen Hardshell-Technik verändert? Lest hier unseren Test Leichte Regenjacken aus dem Jahr 2021 zum Vergleich: 

Text von Olaf Perwitzschky

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