Das Seil: Plastik statt Hanf für die Lebensleine
„Mit Seil und Haken, alles zu wagen…“ Nicht nur im Lied über die Bergvagabunden ist das Seil das wichtigste Ausrüstungsteil der Bergsteiger, geradezu ihr Erkennungsmerkmal. Damit man aber heute unbedenklich so gut wie „alles wagen“ kann, war eine lange Entwicklungsgeschichte notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- Seilriss bei der Erstbesteigung des Matterhorns
- Hanf hält nicht gut genug
- Seil-Krangel schon immer ein Problem
- Tod am Seil in der Eiger-Nordwand
- Wendepunkt: Nylon!
- Next step: Kernmantelseile
- Normierung von Bergseilen
- Leichtere Seile - mehr Erfahrung nötig
- Wieviel Sicherheitsreserve soll's denn sein?
Die neue Serie bei ALPIN+: Fortschritt im Alpinismus dank neuer Ausrüstung
In der neuen Ausrüstungsserie "Meilensteine des Alpinismus" geht es um die Entwicklung, die der Alpinismus in den letzten Jahrzehnten vollzogen hat - und um die Ausrüstungsgegenstände, die diesen Fortschritt entscheidend mitgeprägt haben. In Episode 1 geht es um das Seil.
Seilriss bei der Erstbesteigung des Matterhorns @(zwischenHeadlineTag)>
Es ist sicher der berühmteste Seilriss der Alpingeschichte, an ihrem ikonischen Berg: Am 15. August 1865 waren sieben Männer, zusammengebracht von Edward Whymper, nach der Erstbesteigung des hart umworbenen Matterhorns am Abstieg. Der zweitunterste rutschte aus, fiel auf den untersten, die nächsten beiden wurden mitgerissen, die drei oberen – Whymper und die zwei Bergführer Taugwalder – stemmten sich verzweifelt gegen den Sturzruck. Und das Seil riss, vier der Gipfelsieger stürzten tausend Meter über die Nordwand in den Tod.
Viel wurde diskutiert über diesen Unfall, es gab eine gerichtliche Untersuchung (ohne Verurteilung), erst zum 150. Jubiläum wurde die Fachwelt sich halbwegs einig: Wahrscheinlich hatte Whymper beim Aufstieg sich vom dicksten Seil losgeschnitten, um zum Gipfel vorauszuspurten (der ehrgeizige junge Brite stand in Konkurrenz zu seinem italienischen Führer Carrel, der am gleichen Tag von einer anderen Seite den Aufstieg versuchte). Für den Abstieg wurde das Seil dann mit einem dünen Hilfsstrick zusammengebunden – und dieser riss beim Absturz.
Wir danken dem Alpinen Museum und dem DAV-Archiv für die Unterstützung dieser Serie.
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