Dutzende Männer und Frauen der Bergwacht sowie vier Hubschrauber beteiligt

Aufwendige Rettungsaktion am Watzmann

22-Jährige stürzt 50 Meter und muss zum Grat und durch ausgesetztes Gelände transportiert werden.

Aufwendige Rettungsaktion am Watzmann
© Bergwacht Berchtesgaden auf Facebook

Die Watzmann-Überschreitung zählt zu den ganz großen Klassikern in den Bayerischen Alpen. Jedes Jahr nehmen Tausende Bergsteiger die anspruchsvolle Tour vom Watzmann-Hocheck über die -Mittelspitze zur -Südspitze in Angriff. 

Da ist es nicht verwunderlich, dass der zentrale Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen regelmäßig Schauplatz von Unfällen und Tragödien sowie aufsehenerregenden Rettungsaktionen ist. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Rettungseinsatz notwendig, weil eine Frau wegen eines zu schweren Rucksacks entkräftet war.

Während es in diesem Fall für die Bergretter möglich war, die Frau am kurzen Seil zum Watzmannhaus zu führen, mussten sie im Rahmen einer Rettungsaktion am Samstag im Bereich des Hocheck eine ungleich komplexere Aufgabe lösen.

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"Eine 22-jährige Urlauberin aus Brandenburg hat am Samstagmorgen kurz nach 8 Uhr auf der Watzmann-Überschreitung zwischen Hocheck und Mittelspitze einen rund 50 Meter tiefen Absturz durch gestuftes Gelände auf ein Schneefeld überlebt. Drei andere Bergsteiger, zwei davon selbst Bergretter, seilten sich zu der Verunfallten hinab und leisteten Erste Hilfe. 

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Dichter Nebel verhinderte über acht Stunden hinweg, dass die schwer Verletzte per Heli ausgeflogen werden konnte, weshalb ein Großaufgebot der Bergwacht die junge Frau liegend mit einem Schrägaufzug zum Grat hinauf und dann seilversichert durch das ausgesetzte Gelände über das Hocheck in Richtung Watzmannhaus transportierte, bis schließlich kurz nach 16.30 Uhr der Polizeihubschrauber "Edelweiß 8" die Patientin und den Notarzt mit der Winde aufnehmen und nach Kühroint ausfliegen konnte. 

© Bergwacht Berchtesgaden auf Facebook
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An dem zwölfstündigen sehr aufwendigen Einsatz waren unter anderem 37 Männer und Frauen der Bergwachten Ramsau, Berchtesgaden und Marktschellenberg und vier Hubschrauber beteiligt. 

Der aufwendige Einsatz dauerte bis 20 Uhr, wobei neben den drei Bergwachten des inneren Landkreises auch die sehr gut ausgebildeten Ersthelfer der Bergwacht Sulzbach-Rosenberg, der Grassauer Bergwacht-Notarzt, ein Krisenberater der Bergwacht Altötting und die Bergwacht Traunstein mit ihrem Kerosin-Anhänger im Einsatz waren."

Eine umfangreiche Darstellung der aufwendigen Rettungsaktion lest Ihr in diesem Post der Bergwacht Berchtesgaden auf Facebook.

"Ein überlebensnotwendiges Medikament wurde mit dem Heli von der Kreisklinik Berchtesgaden an die Nebelgrenze geflogen und dann sozusagen im Staffellauf von unseren Leuten zur Patientin gebracht", berichtet darin Bereitschaftsleiter Rudi Fendt. 

Und weiter: "Ich bin seit Jahrzehnten bei der Bergwacht, aber immer noch hin und weg, denn so ein Einsatz schreibt Geschichte, da alle Beteiligten Unglaubliches geleistet und perfekt Hand in Hand zusammengearbeitet haben, damit die junge Frau trotz der extrem schwierigen Bedingungen überlebt.

Wir haben unser Möglichstes getan und wünschen ihr und ihrer Familie ganz viel Glück – es wäre für uns alle die Krönung, wenn langfristig alles gut ausgeht!"

8 Kommentare

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alpin.de

@Wolfgang Köster: Sie meinen mit "einschlägige Presse" uns? Wir sehen das anders. Was nötig ist, um Menschen auf Prestige-Touren wie die Watzmann-Überschreitung vorzubereiten, ist mehr Information nicht weniger. Wir informieren - im Gegensatz zu den meisten Instagrammern, YouTubern und anderen Influencern - seriös über den Charakter einer Tour, die Schwierigkeiten, den konditionellen und bergsteigerischen Anspruch und weisen darauf hin, welche Ausrüstung und Erfahrung es braucht. Daher sind wir unserer Überzeugung nach sicher nicht - wie von Ihnen suggeriert - für mehr Arbeit auf Seiten der Bergwachten verantwortlich. Einfach gesagt: Es sind gewiss nicht die ALPIN-Leser, die mit FlipFlops aus dem Klettersteig gerettet werden müssen!

Wolfgang Köster auf Facebook

Sie werden, dank Promotion der einschlägigen Presse, mehr zu tun bekommen!

Hannah Schwarz-Kaschke auf Facebook

Eine Wahnsinnsleistung, meinen Respekt und gute Besserung für die Patientin!

Iwona Krasinski auf Facebook

Super Helfer. Die Frau hat aber richtig Glück gehabt, ihr würde ein zweites Leben geschenkt. Gute Besserung

Ellese

Super! Der Wiggerl Gramminger wäre stolz auf Euch!

Hermann Taber auf Facebook

Unsere Hochachtung allen Freiwilligen und der Jungen Dame gute Besserung

Heike Friebel auf Facebook

Mein Respekt vor den Rettern

Julia Selinger auf Facebook

Ein Hoch auf die Retter !