Der Mountainbikesport hat sich längst vom Trend- zum Breitensport entwickelt: 37 Prozent der DAV-Mitglieder sind an rund 33 Tagen im Jahr mit dem Mountainbike unterwegs. Allerdings führt das Mountainbiken auch immer wieder zu Auseinandersetzungen mit anderen Interessensgruppen – insbesondere Fußgängern und Waldbesitzern.
"Das Mountainbiken hat für den DAV einen festen Platz im Kreis alpiner Sportarten", sagt Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter Hütten, Naturschutz und Raumordnung des DAV. Der Verband möchte zwischen den verschiedenen Akteuren vermitteln, um Konflikte zu vermeiden. Daher das Positionspapier "Mountainbiken", in dem Handlungsempfehlungen für ein verantwortungsbewusstes Ausüben der Sportart gegeben und sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für alle Akteure angeboten werden.
Bergsport und Naturschutz müssen sich dabei nicht widersprechen. "Mit gutem Willen von allen Seiten können Konflikte vermieden und eine gemeinsame Linie gefunden werden", sagt Hanspeter Mair. Dass sich Vertreter aller Interessensgruppen an der Erarbeitung des Positionspapiers beteiligten, spiegelt sich auch in den fünf Grundpositionen des DAV zum Mountainbiken wider:
- Der DAV beurteilt das Mountainbiken als sportliche Aktivität mit vielfältigen positiven Wirkungen, die eine große Zahl seiner Mitglieder anspricht.
- Rücksicht auf Natur und Umwelt sowie die Interessen anderer Nutzerinnen und Nutzer sind Leitlinien des DAV für die Ausübung des Mountainbikens.
- Der DAV setzt sich dafür ein, dass Wege aller Art grundsätzlich von Wanderern und Mountainbikern gemeinsam genutzt werden können. Er appelliert an beide Gruppen, sich mit Respekt, Toleranz und Rücksicht zu begegnen. Mountainbiker passen ihre Fahrweise dem Fußgängerverkehr an und gewähren im Bedarfsfall Vorrang.
- Wenn eine Lenkung notwendig wird, gibt der DAV differenzierten Lösungen den Vorzug vor pauschalen Sperrungen und Verboten.
- In der MTB-Fachübungsleiter-Ausbildung des DAV sowie bei den Jugendleiterfortbildungen und dem Schulprojekt "Check Your Risk" der JDAV werden sportfachliche, naturschutzfachliche und methodische Inhalte vermittelt, mit dem Ziel Risiko-, Umwelt- und Sozialkompetenz der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu fördern.
Dass diese Prinzipien nicht immer gelebt werden, zeigte auch ein kürzlich beendetes Gerichtsverfahren um eine verkehrsrechtlich angeordnete Wegesperrung für Radfahrer "zum Schutz von Fußgängern". Das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes hob die Wegesperrung auf und erklärte zudem, dass das "Radfahren auf hierfür […] geeigneten Waldwegen" grundsätzlich erlaubt ist (Az. 11 B 14.2809). Der DAV begrüßt diese Entscheidung und möchte mit dem Positionspapier ähnlichen Konflikten in Zukunft vorbeugen.
Handlungsempfehlungen für alle Beteiligten@(zwischenHeadlineTag)>
Der DAV distanziert sich ausdrücklich von illegalen Bauten in Form von "Dirt-Elementen" oder "Wilden Wegen". Alternativ soll gemeinsam mit den Beteiligten ein attraktives und öffentlich zugängliches Angebot geschaffen werden. Auch dem derzeit viel diskutierten Thema "Elektrofahrräder" nimmt sich der DAV an und bezieht eine klare Position:
Die Nutzung der rechtlich dem Fahrrad gleichgestellten Pedelecs zur Unterstützung der eigenen Leistung erkennt der Verband an. Dagegen lehnt er das Radfahren mit E-Bikes in den Bergen ab. Diese können ohne eigene körperliche Betätigung genutzt werden und widersprechen somit der Grundhaltung des DAV, der sich für "Bewegung aus eigener Kraft" einsetzt.
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