Ausstellung zum Klimawandel am Berg im Alpinen Museum

Mit Löchern übersät: Größter Gletscher Italiens verliert rapide an Masse

Der Mandrone-Gletscher, Italiens größte zusammenhänge Gletscherfläche, ist zerlöchert wie ein Schweizer Käse. Die Erderwärmung entfaltet in den fragilen hochalpinen Ökosystemen ihre volle Kraft. Diesen Folgen der fortschreitenden Klimakrise widmet das Alpine Museum in München seine erste Sonderausstellung.

Mit Löchern übersät: Größter Gletscher Italiens verliert rapide an Masse
© picture alliance / Photoshot

Mit Löchern übersät: Größter Gletscher Italiens verliert rapide an Masse

Der Mandrone-Gletscher in der Adamellogruppe ähnelt nach dem Sommer 2024 einem Schweizer Käse. Seit 2015 hat die Eisfläche die Masse von mehr als 70 Fußballfeldern (etwa 50 Hektar) verloren. Die daraus resultierende Fragilität des Resteises hat zu großen, kreisförmigen Einbrüchen geführt.

Die Glaziologische Kommission SAT teilte Bilder dieses erschreckenden Schauspiels in den sozialen Medien. Dort kann man sich im 360-Grad-Panorama den mit "Einschlagslöchern" übersäten Gletscher anschauen. Das Expertenteam der Kommission geht davon aus, dass die zahlreichen Löcher den Rückgang des Eises weiter begünstigen.

"Wir finden die gleiche Situation leider auch bei anderen Gletschern. Die Gletscherstirn wird flach, das Schmelzwasser dringt in den unteren Teil des Gletschers ein, und die entstandenen Hohlräume führen zu kreisförmigen Einbrüchen", sagte Cristian Ferrari, Glaziologe und Präsident von SAT, dem italienischen Nachrichtenportal Il Dolomiti.

Ferrari und sein Forschungsteam beobachten seit Jahren, dass die fragile Eisdecke zum beschleunigten Rückzug der Gletscherstirn beiträgt. Die Gletscherstirn ist der tiefliegendste Teil eines Gletschers, wo der Gletscherbach aus dem sogenannten Gletschertor ins Tal fließt.

Ausstellung im Alpinen Museum München

In der neuen Ausstellung "Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung" setzt sich das Alpine Museum mit den Veränderungen der menschengemachten Erderwärmung in den Alpen und deren Auswirkungen auseinander. Die erste Sonderausstellung des sanierten Hauses geht dabei auch auf die Folgen für die Bergsportgemeinschaft ein. Eingebunden in das Projekt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Naturschutzorganisationen, Mitglieder und Beauftragte der Alpenvereine sowie Studierende.

Vom 25. Oktober 2024 bis zum 30. August 2026 könnt ihr euch selbst ein Bild machen. Alle Infos unter: alpenverein.de

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