In einem Jahr von Youtube auf den Everest@(zwischenHeadlineTag)>
Inoxtag, mit bürgerlichem Namen Inès Benazzouz, hat sich in den letzten Jahren vor allem als YouTuber mit Millionenpublikum einen Namen gemacht. Seine Inhalte – überwiegend Abenteuer-Challenges und humorvolle Aktionen – machten ihn zu einer festen Größe der französischen Social-Media-Welt. Doch mit Kaizen, seinem neuen Filmprojekt, verlässt er die gewohnte Komfortzone des Entertainment und wagt sich ins Terrain des professionellen Bergsteigens.
Kaizen dokumentiert die intensive Vorbereitung auf eine der größten Herausforderungen, die es im Alpinismus gibt: die Besteigung des Mount Everest. Dabei legt der Film, der auf Youtube mittlerweile rund 37 Millionen Mal angesehen wurde, den Fokus auf die Entwicklung Inoxtags vom Freizeitsportler und Entertainer hin zum ernsthaft trainierenden Alpinisten. Die Kamera begleitet ihn durch ein mehrmonatiges, strukturiertes Training, das ihn sowohl physisch als auch mental an die Anforderungen der Hochgebirgswelt heranführt.
Professionelle Vorbereitung auf das Abenteuer Everest@(zwischenHeadlineTag)>
Von grundlegenden Techniken der Höhenakklimatisierung über gezieltes Konditionstraining bis hin zur Arbeit mit erfahrenen Bergführern – Inoxtag erhält eine umfassende Ausbildung und Einblicke in die Welt des Alpinismus, die weit über seine bisherigen Abenteuer hinausgehen. Es ist eine Entwicklung, die zeigt, dass der Schritt vom Hobby-Outdoorer zum Everest-Aspiranten mehr erfordert als bloßes Durchhaltevermögen.
Bemerkenswert ist, dass Kaizen nicht nur kostenlos auf YouTube verfügbar ist, sondern auch in französischen Kinos gezeigt wird – mehr als 200.000 Besucher zählte der Film zum Wochenende. Die hohe Produktionsqualität, die sich durchaus mit etablierten Netflix-Dokumentationen wie 14 Peaks von Nimsdai Purja messen kann, macht den Film auch für das Kinopublikum reizvoll.
Kritik: Wenig Tiefgang, hoher Einsatz@(zwischenHeadlineTag)>
Natürlich bleibt der Film gerade in alpinen Kreisen nicht ohne Kritik: Die Erzählung bleibe weitgehend an der Oberfläche und einige Details der alpinistischen Ausbildung werden eher angerissen als tiefgehend gezeigt. Zudem wirke die Dramaturgie stellenweise forciert und weiche kaum von der typischen Erzählweise ab, die für YouTube-Dokumentationen üblich ist.
Hier hätte laut den Kritikern eine differenziertere und intensivere Auseinandersetzung mit den Gefahren und der psychischen Belastung einer Everest-Expedition zusätzliche Tiefe verleihen können. Mit über zwei Stunden Laufzeit ist der Film allerdings für ein Youtube-Video sehr lang.
Ob der Film – wie dem YouTuber von einigen Outdoormedien vorgeworfen wird – nur noch mehr die Werbetrommel für den Everest rührt, oder doch einen realistischen und aufgrund der Kosten doch nicht für jedermann zugänglichen Weg aufzeigt, kann jeder für sich entscheiden. Die Produktionskosten für den Film werden von der französischen Zeitung "Libération" auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt. Ein durchaus stattliches Budget für eine solche "Kleinproduktion" – und für eine Everest-Besteigung.
Kaizen: Everest-Film jetzt streamen@(zwischenHeadlineTag)>
Den ganzen Film könnt ihr direkt hier oder auf Youtube ansehen:
4 Kommentare
Kommentar schreibenDas ist die allerbeste Einstellung. Urteilen, ohne sich ein eigenes Bild gemacht zu haben.
Der junge Mann hat sich ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt, seine "Klicks" und Arbeit dafür erstmal vernachlässigen müssen, sich mit einem erfahrenen Bergsteiger alles antrainiert, mehrere "kleinere" Berge bestiegen, um das "Handwerk" zu lernen und ist dennoch stets bescheiden geblieben und hat anerkannt, dass er ein Anfänger ist.
Jeder fängt irgendwann mal an und er hat seinen Anfang eben mit der Kamera begleitet und verdient damit noch Geld. Was ist das Problem?
Ganz nebenbei hat er wundervolle Bilder für Menschen mitgebracht, die selbst niemals da sein werden, einen kritischen Blick auf den Müll und den Massentourismus geworfen und darüber hinaus seine Liebe zum Alpinismus, der Freiheit und dem Leben in der Natur entdeckt.
Es mag ihm anfangs vielleicht tatsächlich um die Aufmerksamkeit gegangen sein, aber die Natur hat ihn geerdet und das ist nunmal auch Teil dieser Dokumentation und seines persönlichen Weges.
Das einzige worum es diesen Leuten geht sind Klickzahlen. Es geht ihnen nicht um die Berge, es geht ihnen nicht um die Natur. Es ist ihr "Beruf" Aufmerksamkeit zu generieren und laut zu schreien. Und die Welt wie sie gerade ist, macht das möglich. Der Herr ist kein Alpinist und seinen Film will ich gar nicht sehen. In der Zeit mache ich lieber eine Tourenplanung.
@Roberto
...und da sie all dies haben, können sie sich ihren Traum verwirklichen. Wo ist das Problem?
Wer den Film sieht, weiß, dass der Youtuber mit Respekt an die Sache herangegangen ist und sich an sein persönliches Limit gebracht hat.
Von 0 auf den Everest innerhalb eines Jahres ist bei all der Hilfe und Unterstützung dennoch eine Leistung, die man durchaus respektieren kann.
Was ist dir lieber am Berg - jemand, der sich und seine Leistungsfähigkeit einzuschätzen vermag oder Menschen, die sich maßlos überschätzen und damit womöglich ihr Leben und das der anderen riskieren?
Ohne Fixseile, Sauerstoff und Geld können diese "Alpinisten" gar nichts.